DAS ORIGINAL!
27.09.2016

Heiraten unter freiem Himmel

Interview mit der Freien Traurednerin Katja Fabry

Bereits seit einigen Jahren hat sich neben der standesamtlichen Trauung und der kirchlichen Zeremonie die freie Trauung immer mehr etabliert. Sie ist eine Alternative zur kirchlichen Trauung und dabei nicht an zeremonielle Riten und Vorgaben gebunden. Das heißt: Ihr könnt den Ablauf ganz auf eure persönlichen Wünsche und Vorstellungen abstimmen! Den Gang zum Standesamt ersetzt sie aber nicht!

Wir haben mit Katja Fabry von YOUR HAPPY DAY zum Thema "Freie Trauzeremonie" gesprochen. Als ehemalige Hochzeitsplanerin kennt sie die Hochzeitsbranche so gut wie nur wenige in ihrem Metier und ist heute ebenso professionell wie erfolgreich als Freie Traurednerin tätig.

Liebe Katja, wir kennen uns schon einige Jahre persönlich, denn wir beide waren einst Hochzeitsplaner-Kolleginnen. Wie kam es dazu, dass du als Freie Traurednerin arbeiten wolltest?

Hallo liebe Diana, ja wir kennen uns echt schon eine Weile und ich freue mich darüber wirklich sehr.
Begonnen habe ich meine Laufbahn mit der Hochzeitsplanung, die ich vor acht Jahren startete. Unzählige Paare habe ich begleitet und da kam es dann... - das eine Paar, das einen Trauredner für seine freie Trauung suchte. Ich suchte und suchte, konnten aber keinen Redner/keine Rednerin finden, der/die zu den beiden passen würde. Und jene, die passten, waren bereits ausgebucht.
Ich überlegte und dachte mir damals: "Probiere dich doch mal aus und mache das selbst"! Dies erzählte ich meinem Brautpaar, die beiden waren total begeistert und für mich gab es kein zurück mehr. :-)
Ich traute mein erstes Brautpaar in der Heidersbacher Mühle. Es war toll und ab diesem Tag traute ich so einige Paare, die sich parallel ihre Hochzeit von mir planen ließen. Irgendwann kam dann aber dieses Jahr, in dem ich mir eine Pause von der Hochzeitsplanung nahm. Aber die Leidenschaften "Hochzeit" und "Trauung" begleiteten mich nach wie vor und traf ich die Entscheidung, Freie Trauungen offiziell anzubieten. Und seit diesem Entschluss ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht daran denke, dass ich endlich in meinem Traumjob angekommen bin und diesen aus echter Leidenschaft mache.

Freie Trauungen werden zunehmend populärer. Woran liegt das?

Dies hat unterschiedliche Gründe. Einige Paare sind aus der Kirche ausgetreten und wünschen sich trotzdem einen festlichen Rahmen und nicht nur eine standesamtliche Trauung. Andere Paare haben verschiedene Konfessionen und viele Paare wünschen sich eine Trauung im Freien, auf einer Wiese, auf den Bergen oder an einem Ort, an dem sie sich wohlfühlen. Ein Standesamt kann dies leider nicht oder nur selten ermöglichen. Eine Kirche leider auch nicht. Dieser Trend entwickelte sich in den letzten Jahren und wird sich sicherlich auch noch weiter steigern. Denn wer wünscht sich nicht eine wunderbare freie Trauung mit persönlichen Worten?

Worin besteht der größte Unterschied zu einer standesamtlichen oder auch kirchlichen Trauung?

Eine standesamtliche Trauung ist ein "MUSS", ohne diese geht es einfach nicht. Die standesamtliche Trauung ist oft etwas trocken und unpersönlich. Wobei sich dies in den kleineren Örtchen schon sehr verändert hat.
Eine kirchliche Trauung hat einen christlichem Hintergrund. Mit Gott, mit der Institution Kirche und dem Segen.
Eine freie Trauung ist rein persönlich. Es wird die Geschichte des Brautpaares erzählt. Das Paar steht im Vordergrund und die freie Trauung wird passend auf die Liebenden zugeschnitten. Das Paar entscheidet was gemacht wird. Dies ist eben einmalig.

Wie viele Monate vor der Hochzeit sollte man Kontakt zu dir aufnehmen?

Eine Kontaktaufnahme 10-12 Monate vorher wäre sinnvoll, da der Terminkalender schnell voll ist. Natürlich habe ich auch Paare, die sich erst sechs Wochen vorher melden. Diese sind aber kompromissbereit.

Muss sich das Paar auch vorbereiten, bevor ihr euch das erste Mal trefft?

Beim ersten Treffen interessieren mich der einzelne Mensch und die Geschichte des Paares. Diese haben sie sowieso dabei. ;-) Alles andere besprechen wir dann bei mir in der Agentur.

Wie bereitest du dich auf eine Trauung vor?

Es gibt mit dem Brautpaar zwei Treffen. Hier beantworten sie mir persönlich Fragen und sie bekommen Hausaufgaben. Wir besprechen den gemeinsamen Trauablauf, die Musik, die Rituale usw... Es wird ein Ablaufplan erstellt, den das Brautpaar bekommt, wie auch eventuell Musiker etc.. Sobald ich alles habe, von den Hausaufgaben bis zum Ablauf, mache ich mich ans Schreiben und bringe die Geschichte des Paares zu Papier. Es ist immer wieder spannend was dabei herauskommt. Am Tag selbst bin ich rechtzeitig vor Ort, um nochmals Details mit dem Musiker oder Fotograf zu besprechen und dann ist es soweit - die Trauung kann beginnen!

Baust du spezielle Riten in die Trauzeremonie ein?

Nicht immer, aber meistens. Ich finde es immer wieder ganz toll, wenn es eine Besonderheit während einer Trauung gibt. Egal, ob es ein Ritual ist, welches das Brautpaar alleine macht oder mit der ganzen Gästeschar. Mir ist aber wichtig, dass es ein Ritual ist, welches zu dem Brautpaar passt. Deshalb erarbeiten wir das gemeinsam.

Was war dein bisher schönstes Trauerlebnis bzw. deine außergewöhnlichste Trauung?

Wunderschöne Trauerlebnisse habe ich bei allen Trauungen, denn die Momente, wenn der Papa die Braut führt und übergibt oder wenn persönliche Worte gesprochen werden, sind einzigartig.
Meine berührendste Trauung hatte ich dieses Jahr. Das Paar kam aus der Schweiz und sie haben am Titisee geheiratet. Der Bräutigam hat zwei Kinder im Teenie-Alter und somit heiratete eine Familie. "Wow" kann ich da nur sagen! Alle vier haben sich persönliche Worte gesagt, so unfassbar rührend, emotional und liebend. Hier hat man die große Liebe zwischen allen gespürt und gesehen. Die Tränen flossen und nicht nur bei dem Paar, den Kindern und den Gästen, sondern auch bei mir. Natürlich gibt es bei mir immer wieder mal ein emotionales Tränchen. Bei dieser Trauung musste ich mich aber tatsächlich das erste Mal wieder richtig fassen. Es war einfach nur wunderbar...
Außergewöhnliche Hochzeiten habe ich auch immer wieder. So wie dieses Jahr am Lago Maggiore in Dumenza in den Bergen. Mein Brautpaar kam aus Canada und sie haben in Italien geheiratet. Es war toll, mit so viel Liebe zum Detail. Diese Trauung durfte ich zusammen mit dem besten und ältesten Freund der Beiden vollziehen und es hat mir so mega viel Freude bereitet. Genauso wie eine Hochzeit in der Toskana auf einem Weingut oder auf Mallorca.
Für mich sind alle Hochzeiten wunderschön und außergewöhnlich, weil die Paare außergewöhnlich sind.

Gibt es persönliche Lieblingsorte hier im Raum Heilbronn, die du unseren Brautpaaren ganz besonders für eine Freie Trauung empfehlen kannst?

Mein persönlicher Lieblingsort ist die "Heidersbacher Mühle" im Elztal. Hier hatte ich meine allererste Trauung. Es ist einfach so unfassbar schön dort zwischen den Bäumen, dem plätschernden Wasser und dem Mühlenrad.
Es gibt so einige Locations, die wunderschön sind, wie die "Tenne am Halsberg". Hier findet die freie Trauung (wenn sie im Freien ist) am Wasser statt. Weiter ist das "Rote Schloss" sehr schön zum Trauen, auch das "Schloss in Massenbach" ist eine tolle Traulocation, ebenso wie das "Schloss Assumstadt". Die "Bergkapelle in Heinsheim" ist toll, ebenso wie eine Trauung auf der "Heuchelberger Warte". Es gibt viele tolle Orte zum "JA" sagen.

Und hast du noch einen guten Tipp, was man bei der Suche nach dem(r) eigenen perfekte(n) RednerIn für seine Freie Trauzeremonie beachten sollte?

Es ist wichtig, dass einem die Sympathie schon beim Suchen ins Auge sticht. Der oder die Redner/in muss beim Betrachten einfach schon die passende Ausstrahlung für einen haben. Nicht jede oder jeder ist für ein Brautpaar geeignet. Beim ersten Kennenlernen ist es auch wichtig, dass man sich wohlfühlt bei dem/der Redner/in; dass man weiß, man ist gut aufgehoben und dass man das Gefühl hat, diese Person kann unsere Geschichte erzählen, so wie man es sich vorstellt.

Liebe Katja, und zum Schluss, wie würdest du dich und deinen Stil als Freie Traurednerin selbst beschreiben?

Ich bin eine Rednerin, die gerne lacht und fröhlich ist und so ist auch meine Philosophie für meine Trauungen. Es soll geweint, gelacht, geklatscht, getanzt werden. Es soll nicht albern sein, aber locker, fröhlich, emotional und erlebnisreich. Mir ist wichtig, dass meine Worte die Herzen berühren. Das Brautpaar und die Gäste sollen aus der Trauung rausgehen und glücklich sein und wenn das so ist, dann fahre ich mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht nach Hause.


Liebe Katja, wir danken Dir für das tolle Interview!

Weitere Informationen zu Katjas Angebot und ihre kompletten Kontaktdaten findet ihr, liebe Brautpaare, HIER in eurem Hochzeitsportal.



(Fotos: fotoatelier m, Roland Kallinich, Jenny Wolf, avec amis)